Wege aus der Angst

Zerrüttung, Spaltung, Kampf und Risse, die durch die Gesellschaft und Familien gehen, bestimmen unseren derzeitigen Alltag. Es werden dabei Schuldpakete verteilt. Wir ertrinken in einer Welle aus Angst.

 

Was macht Angst mit uns?

Angst im Außen, die mit zwischenmenschlichem Kontakt zusammenhängt, aktiviert Angst im Innen, sowie umgekehrt. Angst im Innen zieht uns zu Angstzuständen im Außen oder wir projizieren die Angst auf etwas was uns begegnet.

Überlebensmuster machen sich bemerkbar in Form von Kampf, Flucht und Erstarrung. Rückzug ist eine mögliche Folge. Menschen werden eng, hart, intolerant und verfügen über immer weniger Möglichkeiten, alternative Wege und Strategien zu erlauben und zuzulassen. Es fehlt Handlungsspielraum und Akzeptanz.


Reaktionen des Nervensystems

Das Nervensystem reagiert auf Angst mit einem Bedrohungsgefühl und kann sich besonders bei Menschen, die viel alleine sind, schwer regulieren. Es bleibt hoch (Anspannung, Druck, Stress, schnell, gehetzt, hyperaktiv, überall Angst und Schrecken sehen, sich Sorgen machen…) oder schaltet sich herunter (Depression, Pessimismus, Erstarrung, müde, antriebslos, lethargisch, gelähmt, keinen Ausweg mehr sehen, sprachlos werden…).

 

Regulierung des Nervensystems

Um das Nervensystem zu regulieren, brauchen alle Menschen Nähe, Kontakt und Verbindung. Wir regulieren uns, wenn unsere Bedürfnisse gedeckt sind und Nähe da ist. Dann fangen wir an, uns sicher zu fühlen, das Immunsystem kann optimal arbeiten, und Toleranz und Akzeptanz entstehen und neue Lösungswege kommen in Sicht.


Wie kommen wir in Kontakt mit uns und anderen Menschen?

Herzlichkeit, Verständnis, Annehmen, Gelassenheit, Geduld, Liebe, mit dem Herzen sehen; wahrnehmen – wir sind alle Menschen, egal was wir glauben, sich gegenseitig helfen – all dies kann dazu führen, dass eine Form von Kontakt und Nähe auch in Zeiten wie heute entsteht, die allen gut tut.

 

Jeden Tag etwas schenken.

Was wäre, wenn Sie an jedem Tag einem anderen Menschen etwas schenken? Ein Lächeln, ein nettes Wort, Unterstützung, Verständnis, liebevolle Gedanken, jemanden anrufen, die oder den man lange nicht mehr gesprochen hat oder Ähnliches, so dass ein klein wenig mehr Freude da ist. So entsteht wohltuende Nähe. Oder Sie suchen Kontakt zu sich selbst in der Bewegung oder Meditation oder Musik oder ähnlich kreativen Bereichen.

 

Ein schönes Beispiel für das, was ich meine.

Eine Klientin von mir war im WDR-Fernsehen, weil sie etwas Außergewöhnliches gemacht hatte. Eine Frau, der sie vor 40 (!) Jahren eine wunderschöne Patchwork-Decke genäht hat, welche sie dieser weit unter Wert gab, sah das im Fernsehen. Diese Frau rief meine Klientin daraufhin an und wollte ihr unbedingt Geld schenken, das sie damals noch nicht hatte. Dieses Geld kann meine Klientin nun wiederum ihrer Enkeltochter schenken, die aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage knapp bei Kasse ist.

Diese Geschichte berührt mich, und es freut mich so sehr, dass Güte und Herzlichkeit ein Miteinander und Freude in der Welt schaffen.

 

Kontakte für alle

Ich wünsche allen gerade in dieser Zeit wohltuende Kontakte, insbesondere denjenigen, die sich allein fühlen oder gerade alleine leben. Meine Hoffnung ist, dass es gelingt, aus Angst, erstarrten Glaubenssätzen, Kampf und der Suche nach Sündenböcken auszusteigen um in einem Miteinander der Familie und Gesellschaft neue positive Wege zu finden, bei denen niemand ausgegrenzt wird und die für alle gute Lösungsmöglichkeiten darstellen.

 

Alles Gute für Sie,

Ihre und eure Susanne Neumann
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